Höllenmarsch

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Bödefelder Hollenmarsch am 27.05.17

Wer hätte das gedacht? Dieser 42,4km lange Marsch sollte wie ein Marsch durch die Hölle werden! Die über 300km lange Anfahrt in meinem Auto bei größter Hitze war nur der Anfang von einem der schlimmsten Laufwochenenden meines Lebens. Etliche Stopps waren notwendig, um den Kreislauf nicht zu sehr zu strapazieren. Durchgeschwitzt und müde erreichte ich rechtzeitig Bödefeld mit Christel, die ich vor der Fahrt in Harburg abgeholt hatte.

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In Bödefeld angekommen, parkte ich das Auto unweit von dem Anmeldebüro.

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Christel und ich konnten dort bequem unsere Startnummer abholen

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und anschließend unser Nachtlager in der Sporthalle der Schule einrichten.

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Von der in der Ausschreibung angekündigten Pasta Party war bei unserer Ankunft keine Spur zu sehen. Bei dem der Schule gegenüberliegenden Italiener holten Christel und ich die Pasta Party nach! Dort schmeckte das Radler besonders gut!

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Mit Hilfe der nötigen Bettschwere versuchten wir gemeinsam mit einigen Läufern trotz lauter Musik einzuschlafen. Tatsächlich konnte ich trotz der Geräuschkulisse einschlafen und mir einige wenige Stunden Schlaf gönnen! Am nächsten Morgen konnten die Läufer der verschiedenen Strecken und Startzeiten ab 4.30 Uhr ihre Startunterlagen abholen und das üppige Frühstücks-Buffet in der Schützenhalle „genießen“. Joachim mit Tochter Sara und ich freuten uns über das Wiedersehen! Hatten wir uns doch so lange nicht gesehen!

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Der Start der beiden sollte um 6.00 Uhr sein. So hatten wir eine kleine Weile Zeit zum Klönen. Ich wollte ihnen beim Start alles Gute wünschen und eilte kurz vor 6.00 Uhr zum Start. Das Starterfeld war doch ziemlich unübersichtlich und es war nicht ganz einfach, Joachim und Sara fotografisch einzufangen.

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Der W 42km startete um 7.00 Uhr. Kurz vorher gab es ein etwas „unverständliches“ und ziemlich umfangreiches „Kurz-Streckenbriefing“!

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Bald erreichten Christel und ich die erste Steigung. Es sollten einige wie diese, aber auch noch richtig heftige bergauf Passagen mir das Bewältigen eines Marathonlaufes vermiesen!

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Es wurde zu einer echten Herausforderung! Bald wurde es mir bei der Anstrengung, die Steigungen zu bewältigen, recht heiß. Das dünne Jäckchen musste ich vor einer der nächsten Steigungen ausziehen und in den mitgeführten Rucksack tun.

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Kurzärmelig ging es dann nach oben!

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Oben angekommen, wurde jeder Läufer für seine Anstrengung belohnt.

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Die Strecke der W 42km war wunderschön. Hin und wieder vergaß ich die Anstrengungen und die immer mehr einsetzende Hitze an diesem Lauftag. Ich lenkte mich ab mit dem Fotografieren der Landschaft und der Pflanzen, die die Waldwege schmückten.

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Christel und ich hatten genug Zeit und erlaubten uns bei dieser Hitze viele Pausen. Wir freuten uns über jede Bank oder jeden Baumstamm im Schatten. Dort konnten wir Kraft tanken, um die nächste Steigung in Angriff zu nehmen.

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An den Verpflegungsstellen wurde jeder Läufer bestens versorgt! Freundlich bekam der Läufer seine Trinkflasche aufgefüllt. Ich freute mich besonders über diese Verpflegungsstelle, an der diese freundlichen und fröhlichen Youngsters standen. An diesem heißen Samstag opferten sie ihre Freizeit, um uns Läufer vorbildlich zu versorgen. Danke!

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Hier hielten wir uns etwas länger auf. Christel nutzte die vorhandene  Sitzgelegenheit, um in Ruhe den Trinkbecher leerzutrinken.

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Auch wenn uns das Weiterziehen schwerfiel, wir mussten die Pause bald beenden. Wie aus dem Nichts erschien diese Steigung!

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Wir mussten da hoch! Ich spürte jetzt eine gewisse Unlust, den Lauf zu beenden. Das Lächeln auf meinem Selfie wirkte auch etwas gequält, oder?

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Schatten- und Sonnenpassagen und immer wiederkehrenden Steigungen wechselten sich ab. Ich träumte schon vom Zieleinlauf. Die Verpflegungsstellen schienen sich in Luft aufgelöst zu haben. Mein Hals war trocken und der Trinkvorrat in meiner recht großen Flasche neigte sich dem Ende. Jeder Läufer musste sich den aufgefüllten Trinkvorrat gut und geschickt einteilen, zumal es keine Hinweise auf der Strecke gab, wann der nächste Verpflegungsstand auftauchen würde. Dann, es war keine Fata Morgana!! Es war eine Verpflegungsstelle! Claudia und Peer freuten sich, als sie mich sichteten! Sie waren am Abend vorher zum W 101km gestartet und hatten nur noch etwa 5km bis zum Ziel!

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An dieser Verpflegungsstelle flog Christel ein Sonnenschirm auf den Kopf. Statt sich zu entschuldigen, wurde Christel gefragt, ob sie eine Beule hatte. Nett waren sie trotzdem und versuchten uns einen Schnaps anzudrehen.

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Den Schnaps lehnten wir ab, da wir noch einige Kilometer vor uns hatten. Wie viele, das konnten wir nur schätzen, da es keine Kilometerangaben an der Strecke gab. Jetzt erreichte ich einen Punkt, an dem ich kein bisschen motoviert war, den Marathon fortzusetzen. An einem der letzten Steigungen entdeckte ich diesen Smiley.

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Da überfielen mich unbeschreibliche Kräfte und eine innere Stimme sagte mir, ich solle weiterkämpfen! Christel und ich erreichten das Ziel und waren überglücklich.

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Anschließend holte ich mir meine Medaille und meine Urkunde ab.

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Nach dem Duschen suchten Christel und ich den Italiener auf, um Pasta und Radler zu genießen. Auf dem Rückweg vom Italiener zur Halle entdeckte ich Joachim.

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Er war von seinem L 111km gerade ins Ziel gekommen. Ich schob mich durch die Menschenmenge und gratulierte Joachim herzlich zu seiner Leistung!

Es war eine Marsch durch die Hölle! Ich hoffe, der Bericht hat euch gefallen!

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Gunla                                                                                                            Hittfeld, 03.06,2017